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Abitur – Deutschlands höchster Schulabschluss

Das Abitur ist der höchste Schulabschluss Deutschlands und daher der Inbegriff für eine umfassende Schulbildung. Darüber hinaus handelt es sich auch um die allgemeine Hochschulreife, die die Studierfähigkeit nachweist und zum Studium berechtigt.

Dabei gibt es weder hinsichtlich der Art der Hochschule noch bezüglich des Faches Einschränkungen.

Wer hierzulande sein Abitur machen möchte, muss nicht nur die gymnasiale Oberstufe besuchen, sondern auch die Abiturprüfung bestehen. Diese setzt sich aus verschiedenen Teilen zusammen und ist mittlerweile auf Landesebene zentral organisiert.

All diejenigen, die das Abitur anstreben oder darüber nachdenken, es nachzumachen, erfahren hier alles Wissenswerte.

Die Geschichte des deutschen Abiturs

Der Begriff Abitur leitet sich vom lateinischen abire für davongehen ab und beschreibt demnach den Abschluss, mit dem man von der Schule abgeht. Das deutsche Schulsystem hält zwar noch einige andere Abschlüsse bereit, aber das Abitur ist der höchste Schulabschluss.

Folglich geht man spätestens mit dem Abi von der Schule ab. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war der Begriff Abitur im allgemeinen Sprachgebrauch jedoch nicht verbreitet, weil vielmehr von der Reifeprüfung oder Maturitätsprüfung gesprochen wurde.

Trotz teils abweichender Bezeichnungen reicht die Geschichte des deutschen Abiturs weit zurück. Schulabsolventen wurden bereits gegen Ende des 18. Jahrhunderts als Abiturienten bezeichnet. Ursprünglich oblag die Studienzulassung den Universitäten und war unabhängig von einem bestimmten Bildungsabschluss.

Preußen erließ jedoch 1788 das Abiturreglement und regelte damit den Hochschulzugang, indem die Maturitätsprüfung zur erforderlichen Abgangsprüfung für die Zugangsberechtigung definiert wurde.

Der strenge Zugang zu einem Studium bezog sich zunächst nur auf einzelne Fächer, sodass man auch ohne Abitur beziehungsweise Maturitätsprüfung in Deutschland studieren konnte.

So war die Maturitätsprüfung im Deutschen Reich ab 1871 nur für das Staatsexamen vorgeschrieben. Das moderne Abitur entwickelte sich schließlich ab Beginn des 20. Jahrhunderts, wobei es erst nach dem Zweiten Weltkrieg seinen heutigen Namen erhielt.

Das Abitur im nationalen und internationalen Vergleich

Die Historie des Abiturs ist ohne Frage interessant, aber das gilt auch für einen Vergleich. Zunächst muss man wissen, dass Bildung in Deutschland Ländersache ist.

Dementsprechend werden die zentralen Abituraufgaben stets von den jeweiligen Landesbehörden gestellt.

Daraus resultieren von Bundesland zu Bundesland gewisse Unterschiede. Nichtsdestotrotz wird das Abitur stets bundesweit anerkannt.

International existieren sehr unterschiedliche Abschlüsse, die eine höhere Schulbildung nachweisen und für eine Hochschulzugangsberechtigung sorgen.

Nachfolgend finden sich ein paar Beispiele:

  • Österreich: Matura beziehungsweise Reifezeugnis
  • Niederlande: Diploma voorbereidend wetenschappelijk onderwijs, kurz VWO-Diploma
  • Schweiz: Matura
  • Spanien: Bachillerato + Selectividad
  • England: Advanced Level, kurz A-Level
  • Frankreich: Baccalauréat

An internationalen Schulen wird zudem vielfach das Internationale Baccalaureat, kurz IB, verliehen. Innerhalb Europas existiert zudem das Europäische Abitur.

Allerdings wird auch das deutsche Abitur vielfach im Ausland anerkannt, sodass es nicht zwingend einer internationalen Reifeprüfung braucht, um im Ausland zu studieren.

Wege zum Abitur

Als höchster Schulabschluss und Hochschulzugangsberechtigung hat das Abitur seinen Reiz.

Es stellt sich aber die Frage, wie man zum Abitur gelangt. Der Königsweg im Rahmen des ersten Bildungsweges führt über ein Gymnasium.

Das ist aber längst nicht die einzige Option. Nachfolgend gibt es eine Übersicht über die verschiedenen Wege zum Abitur:

  • Gymnasium
  • Berufliches Gymnasium
  • Berufskolleg
  • Gesamtschule
  • Privatschule

Darüber hinaus kann man das Abitur nachholen, indem man als Erwachsene/r auf den zweiten Bildungsweg zurückgreift.

Dieser ist hierzulande gut ausgebaut und hält die folgenden Möglichkeiten bereit:

  • Abendgymnasium
  • Kolleg
  • Volkshochschule
  • Berufsoberschule

Vollkommen unabhängig von Lehrgängen und Schulen gibt es noch die Nichtschülerprüfung.

Selbstlernende können sich in Eigenregie oder per Fernlehrgang vorbereiten und dann als Externe an der Abiturprüfung teilnehmen.

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5 Quicktipps für die Abiturprüfung

Die Abiturprüfung ist ein Meilenstein im Leben von Schülerinnen und Schülern und prägt ihren weiteren Lebensweg. Idealerweise funktioniert es daher bereits im ersten Anlauf.

Damit dies gelingt, gibt es im Folgenden fünf kurze Tipps für all diejenigen, die kurz vor der Abiturprüfung stehen.

  • Sorgen Sie für ausreichend Schlaf und frühstücken Sie trotz Nervosität!
  • Wählen Sie bequeme und angemessene Kleidung!
  • Erscheinen Sie frühzeitig am Prüfungsort, um unnötigen Stress zu vermeiden!
  • Sorgen Sie für kleine Snacks und ausreichend Getränke während der Prüfung!
  • Verzichten Sie am Prüfungstag auf hektisches Lernen und fokussieren Sie sich!

Checkliste: So bereiten sich Schüler/innen optimal auf das Abitur vor

Kurzfristige Tipps für die Abiturprüfung können nur bedingt helfen, denn die Abiturprüfungen haben einen hohen Anspruch und großen Umfang. Aus diesem Grund bedarf es einer intensiven Abiturvorbereitung.

Die folgende Checkliste soll hier wichtige Denkanstöße liefern und so helfen, die Weichen für eine gute Abiturnote zu stellen:

  • Lernplan
    Zunächst sollten angehende Abiturienten und Abiturientinnen auf eine gute Organisation setzen. Daher sollten sie frühzeitig mit dem Lernen beginnen und strukturiert vorgehen, um den Lernmarathon zu schaffen.
  • Lernstoff
    Um den gesamten Lernstoff zu erfassen, muss man im Unterricht gut zuhören und gegebenenfalls nachfragen. Zudem gibt es spezielle Abiturhilfen, die die Inhalte kompakt aufbereiten. Jedes Jahr werden zudem Lernhilfen mit den Abiturprüfungen des vergangenen Jahres veröffentlicht. Anhand dieser Unterlagen kann man einen guten Eindruck von den voraussichtlichen Inhalten gewinnen.
  • Nachhilfe
    Zusätzlich zum Schulunterricht und zu intensiven Selbstlernphasen kann Nachhilfe zur Abiturvorbereitung ebenfalls sinnvoll sein. Darüber hinaus kann man Lerngruppen bilden und gemeinsam für das Abitur lernen.
  • Lernausgleich
    Das Abitur ist eine wichtige und anspruchsvolle Prüfung, die den angehenden Abiturientinnen und Abiturienten einiges abverlangt. Nichtsdestotrotz brauchen diese einen Ausgleich und sollten sich kleine Auszeiten gönnen.

Unter Berücksichtigung der genannten Aspekte steht einem erfolgreichen Abitur nichts im Wege.

Angehende Prüflinge müssen die Vorbereitung gewissenhaft angehen und sollten diese von Anfang an mit einer ausreichenden Ernsthaftigkeit betreiben.

In welchen Fächern kann man Abitur machen?

Grundsätzlich besteht beim Abitur eine freie Fächerwahl. Die angehenden Prüflinge müssen sich allerdings am Angebot der jeweiligen Schule orientieren.

Darüber hinaus gibt es einige Vorgaben, die festlegen, dass aus allen Lernbereichen mindestens ein Abiturfach zu wählen ist.

Die klassische Abiturprüfung besteht typischerweise aus vier Fächern, von denen drei schriftlich und eines mündlich geprüft wird.

Zudem muss aus jedem der folgenden Aufgabenfelder mindestens ein Fach gewählt werden:

  • gesellschaftswissenschaftlich
  • sprachlich-literarisch-künstlerisch
  • mathematisch-naturwissenschaftlich-technisch

Wann wird man nicht zum Abitur zugelassen?

Das Abitur steht zwar am Ende der gymnasialen Oberstufe, aber die betreffenden Schülerinnen und Schüler werden nicht automatisch zugelassen.

Wer während der Qualifikationsphase nicht genug Punkte gesammelt hat und das Abitur ohnehin nicht bestehen kann, erhält die Zulassung nicht.

In einem solchen Fall wird das letzte Schuljahr wiederholt, um bessere Leistungen zu erbringen und so im zweiten Anlauf zum Abitur zugelassen zu werden.

Wie kann man die Abiturprüfung wiederholen?

Falls das Abitur nicht so erfolgreich wie erhofft verlaufen ist, besteht die Möglichkeit, es zu wiederholen.

Liegt es an einem Fach, kann man sich der Nachprüfung stellen und so eine Notenverbesserung anstreben, um doch noch zu bestehen.

Ansonsten kann das letzte Schuljahr wiederholt werden.

Achtung! Tipp der Redaktion

Das Abitur ist für junge Menschen oftmals das Finale einer langen Schulzeit.

Gleichzeitig dient es als Startschuss für einen neuen Lebensabschnitt, denn mit dem Abitur in der Tasche beginnt man eine Ausbildung oder nimmt ein Studium auf.

Letzteres ist der Wunsch vieler Abiturientinnen und Abiturienten. Die Zulassung zu einzelnen Studiengängen hängt zudem oftmals von der Abiturnote ab, weshalb leicht ein enormer Druck entstehen kann.

Der folgende Tipp aus unserer Redaktion soll helfen, etwas gelassener zu werden.

Denken Sie daran, dass man auch ohne Abitur studieren kann!

Das Abitur wird ebenfalls als allgemeine Hochschulzugangsberechtigung bezeichnet und ist dementsprechend die Grundlage für ein Studium.

Allerdings sollte man ebenfalls bedenken, dass man auch ohne Abitur studieren kann. Wer das Abitur nicht schafft, wird also nicht gänzlich vom Hochschulwesen ausgeschlossen.

Beruflich Qualifizierte und Absolventen einer beruflichen Aufstiegsfortbildung werden ebenfalls zugelassen. Außerdem gibt es noch die Fachhochschulreife, die für ein Fachhochschulstudium ausreicht.

Das macht Schule

“Das macht Schule“ – unter diesem Namen rief Bernd Gebert im Jahr 2006 einen gemeinnützigen Verein ins Leben, der auf die zunehmende Digitalisierung reagieren und Kindern und Jugendlichen ein entsprechendes Lernumfeld bieten sollte. Mittlerweile ist das Thema E-Learning in aller Munde und zumindest teilweise Realität geworden, wie zum Beispiel Laptopklassen an einzelnen Schulen, Lehrbücher als E-Books und Online-Kurse eindrucksvoll unter Beweis stellen. Gebert erkannte die Entwicklung allerdings schon früher und wusste, dass Kinder und Jugendliche entsprechende Kompetenzen brauchen. Zugleich war sein Ansinnen auch, einfach ansprechendere Lernumgebungen zu schaffen, die Spaß beim Lernen machen. Eine weitere Intention war es, den Heranwachsenden aufzuzeigen, wie viel sie durch Eigeninitiative bewirken können. „Das macht Schule“ setzt somit an gleich mehreren Punkten an.

Die Arbeit des Vereins „Das macht Schule“

Der Verein „Das macht Schule“ ist einerseits breit aufgestellt, folgt andererseits aber immer dem Credo „Hilfe zur Selbsthilfe“. Kinder und Jugendliche können gemeinsam mit ihren Lehrern online auf Tutorials zugreifen und zugleich Beratungen in Anspruch nehmen, die auf den hohen Nutzen gesellschaftlichen Engagements eingehen. Zahllose Projekte wurden im Zuge dessen mithilfe verschiedener Partner realisiert. Ein besonders wichtiges Projekt ist die dauerhafte Aktion PC-Spende, über die ausrangierte Hardware aus Betrieben akquiriert und Schulen bereitgestellt werden soll. Auf diese Art und Weise halten moderne Medien im Unterricht Einzug, unabhängig davon, ob in der Schule dafür finanzielle Mittel zur Verfügung stehen oder nicht. Den Startschuss gab das Hamburger Gymnasium Farmsen, das im Jahr 2006 als Pilotprojekt von „Das macht Schule“ fungierte. Im Laufe der Zeit hat sich der Verein weiterentwickelt und konnte bereits zahlreiche Projekte dank engagierter Unterstützer realisieren. Neben der PC-Spende ist auch die Integration ein Steckenpferd des Vereins, der somit auch auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen Rücksicht nimmt.

Hardwarespenden, Spendenläufe, IT- und Medienbildung und Integration sind die zentralen Säulen des bundesweit aktiven und gemeinnützigen Vereins „Das macht Schule“. Lehrerinnen und Lehrer können so mithilfe des Vereins aktiv etwas für die Verbesserung der Ausbildungschancen ihrer Schülerinnen und Schüler tun. Knappe Budgets im Bildungswesen sind schließlich nach wie vor Realität, obgleich wohl jedem klar sein dürfte, dass Bildung der Schlüssel zu einer positiven Zukunft ist und die Kinder die Zukunft unserer Gesellschaft sind. Unter dem Namen „Das macht Schule“ hat die Initiative TeamArbeit für Deutschland zudem eine Broschüre mit einem ganz ähnlichen Ansatz veröffentlicht. Hier geht es vor allem darum, Kinder und Jugendliche für die moderne Arbeitswelt fit zu machen.

Das Online-Portal "Das-macht-Schule" auf ABITUR.INFO

Grundsätzlich ist das Bildungswesen in Deutschland Ländersache, doch oftmals kommen die staatlichen Schulen an ihre Grenzen. Dann sind unter anderem die Eltern und auch Firmen als Unterstützer gefordert. Genau hier setzt „Das macht Schule“ an, denn mit Eigeninitiative und Engagement kann man an den Schulen viel bewegen und einen wichtigen Beitrag zur Bildung der Kinder und Jugendlichen beitragen, die im Übrigen auch selbst aktiv werden können.

Das Online-Portal Das-macht-Schule.de will genau diese Motivation aufgreifen und unter anderem auch über Qualifizierungsmöglichkeiten aus dem pädagogischen Bereich informieren. All diejenigen, die aktiv an der Ausbildung von Kindern und Jugendlichen teilhaben und sich entsprechende Fachkompetenz trotz Job aneignen möchten, sollten vielleicht über ein Fernstudium Pädagogik nachdenken. Zudem ist darauf hinzuweisen, dass an vielen Schulen auch schlichtweg Lehrpersonal fehlt. Für Quereinsteiger, die beispielsweise ein berufsbegleitendes Studium in Betracht ziehen, können sich so spannende Perspektiven für einen unkonventionellen Einstieg in den Lehrerberuf ergeben. „Das macht Schule“ ist somit nicht nur der Name eines Vereins und einzelner Projekte, sondern steht für eine Anerkennung der Schule als Basis der Bildung und somit Grundlage der gesamten Gesellschaft.

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