Der Wunsch, das Abitur nachzuholen, lässt sich unter anderem auch an einem Kolleg verwirklichen. Bevor man diesen Schritt wagt und sich an einer örtlichen Kollegschule anmeldet, um den dortigen Abiturlehrgang zu belegen, sollte man allerdings einen gewissen Rechercheaufwand in Kauf nehmen und sich eingehend mit dem Nachholen des Abiturs am Kolleg auseinandersetzen.
Im Vorfeld ergeben sich vielfach verschiedene Fragen, so dass ein gewisser Klärungsbedarf besteht. Wer diesen anerkennt und zunächst Informationen sammelt, ist bestens gerüstet und kann sich zunächst ganz bewusst für oder auch gegen das Abitur am Kolleg entscheiden.
Wenn es darum geht, das Abitur am Kolleg nachzumachen, muss man zunächst wissen, was es mit dem Kolleg auf sich hat. Dabei handelt es sich um eine sogenannte Schule für Erwachsene, die im Bereich des zweiten Bildungsweges angesiedelt ist.
Menschen, deren eigentliche Schulzeit vorbei ist, haben am Kolleg die Gelegenheit, noch einmal die Schulbank zu drücken und im Zuge dessen einen allgemein anerkannten Schulabschluss nachzumachen. Dabei kann es sich um die fachgebundene oder allgemeine Hochschulreife handeln.
Im Gegensatz zu anderen Schulformen des zweiten Bildungsweges setzt das Kolleg auf Vollzeitunterricht vor Ort. Wer hier sein Abitur nachholen möchte, muss sich also voll und ganz diesem Unterfangen widmen und kann sich in seine frühere Schulzeit zurückversetzt fühlen. Dafür sorgen die täglichen Unterrichtszeiten von beispielsweise 8 Uhr bis 17 Uhr.
Üblicherweise sind dabei rund 30 Wochenstunden zu absolvieren, wobei man zusätzlich zuhause noch fleißig lernen muss. Das Abitur am Kolleg nachzuholen, ist folglich ein echter Fulltimejob.
Der nachträgliche Erwerb des Abiturs an einem Kolleg bedeutet eine zeitweise Rückkehr ins Schülerdasein, was für Erwachsene alles andere als einfach ist. Auf der anderen Seite bietet dieser Ablauf auch einige Vorteile und verhindert, dass man sich einer massiven Doppelbelastung aus Abiturlehrgang und Beruf aussetzt.
Interessierte müssen folglich genau abwägen, ob und inwiefern sie am Kolleg an der richtigen Adresse sind.
Zur besseren Orientierung finden Interessierte hier auf Abitur.info im Folgenden eine Übersicht über die Vor- und Nachteile, so dass sie alle relevanten Argumente auf einen Blick erfassen können. Dass man schlussendlich eine individuelle Entscheidung treffen muss, lässt sich dennoch nicht von der Hand weisen.
Wenn es darum geht, das Abitur am Kolleg nachzuholen, sollte der Ablauf entsprechender Bildungsgänge genau analysiert werden. Im Zuge der Auseinandersetzung mit diesem Thema ergeben sich vielfach Fragen, die unbedingt geklärt werden müssen.
Nur so kann man sich im Vorfeld ein genaues Bild machen und weiß, worauf man sich einlässt, wenn man sich am Kolleg für einen Abiturlehrgang anmeldet.
Die Voraussetzungen für die Aufnahme am Kolleg sind die Basis für das Nachholen des Abiturs. Grundsätzlich muss man die folgenden Kriterien erfüllen, um aufgenommen zu werden:
Außerdem muss man bereit sein, sich voll und ganz dem Schülerdasein zu widmen und intensiv zu lernen. Idealerweise spielt auch das Umfeld mit und hält einem mitunter den Rücken frei, damit man ausreichend lernen kann.
Je nach Vorbildung kann die Dauer des Abiturlehrgangs am Kolleg durchaus variieren. In der Regel muss man allerdings von zwei bis vier Jahren ausgehen. Eigentlich sind drei Jahre ein guter Richtwert, so dass das Kolleg diesbezüglich gewissermaßen der gymnasialen Oberstufe des ersten Bildungsweges entspricht.
Wer lediglich den Hauptschulabschluss vorweisen kann, muss dahingegen mehr Zeit einplanen und von beispielsweise sieben Semestern ausgehen. Dies kommt durch die erforderlichen Vorkurse zustande, die für eine Angleichung des Bildungsstandes sorgen und die Schüler zunächst in die Lage versetzen, den Abiturlehrgang erfolgreich zu meistern.
Diejenigen, die dahingegen bereits über das Fachabitur verfügen, können teilweise bereits nach einem Jahr das Kolleg beenden und die Abiturprüfung absolvieren.
Im Bereich des zweiten Bildungsweges ist das Nachholen eines Schulabschlusses leider auch immer wieder eine Frage des Geldes. Die vornehmlich privaten Institutionen erheben hohe Gebühren und bitten ihre Schüler/innen somit ordentlich zur Kasse.
Diese müssen sich vorab also erst einmal fragen, ob sie es sich finanziell leisten können, einen höheren Schulabschluss anzustreben.
Das Kolleg beweist dahingegen, dass es auch anders geht und der zweite Bildungsweg ebenfalls staatliche Einrichtungen bereithält, die kostenfrei besucht werden können.
Wer am Kolleg sein Abitur nachmachen möchte, muss demnach keine hohen Kosten fürchten und kann das Abitur kostenlos nachholen. Zudem können Kollegschüler in den Genuss gewisser Förderungen kommen, damit die laufenden Lebenshaltungskosten gedeckt werden und man auch ohne großes finanzielles Polster das Abitur machen kann.
Das Kolleg ist als staatliche Schule für Erwachsene eine lohnende Adresse, wenn es darum geht, das Abitur auf dem zweiten Bildungsweg zu erlangen. Allerdings ist der dortige Vollzeitunterricht nicht jedermanns Sache. Wer sein Abitur nebenbei nachmachen möchte, sollte vielleicht eher an ein Abendgymnasium denken.
Ansonsten ist auch die Externenprüfung eine Option und ermöglicht eine freie Vorbereitung auf die Nichtschülerabiturprüfung in Eigenregie.
Diejenigen, die die Flexibilität sehr schätzen, aber dennoch einen roten Faden sowie eine gewisse Betreuung brauchen, treffen stattdessen mit einem Fernstudium eine ausgezeichnete Wahl.
Beim sogenannten Fernabitur nimmt man an einem Fernlehrgang teil und bereitet sich so zeitlich und örtlich unabhängig auf die offizielle Externenprüfung vor.
Obwohl es sehr verlockend ist, das Abitur am Kolleg nachzuholen, gibt es einige Alternativen, die eine Überlegung wert sind. Insbesondere das Fernstudium ist eine vielversprechende Option und absolut empfehlenswert.