Abitur per Externenprüfung machen
Dass man das Abitur per Externenprüfung machen kann, ist vielen Menschen gar nicht bewusst, da das sogenannte Nichtschülerabitur gewissermaßen ein Schattendasein führt. Wer allerdings nach Mitteln und Wegen sucht, um sein Abitur nachzuholen, sollte um diese Variante wissen und sich eingehend informieren.
Dass in diesem Zusammenhang viele Fragen rund um den Ablauf und die Anerkennung auftauchen, bleibt nicht aus und sorgt für einen hohen Klärungsbedarf.
Hier auf Abitur.info werden sämtliche Wege des zweiten Bildungsweges zum Abitur beleuchtet, so dass sich im Folgenden alles Wissenswerte rund um die Externenprüfung findet.
Inhaltsverzeichnis
Das hat es mit der Externenprüfung auf sich
Zunächst stellt sich immer wieder die Frage, was es mit der Externenprüfung auf sich hat. Menschen, die ihr Abitur nachholen möchten, sollten zunächst wissen, dass es für die Externenprüfung viele Namen gibt und auch die folgenden Bezeichnungen gebräuchlich sind:
- Nichtschülerabitur
- Außerschulisches Abitur
- Abitur für Nichtschüler
- Nichtschülerabiturprüfung
- Fremdenprüfung
Unabhängig von der jeweiligen Bezeichnung geht es stets um eine offizielle Abiturprüfung, die allerdings ohne vorherigen Besuch einer gymnasialen Oberstufe, eines Abendgymnasiums oder eines Kollegs abgelegt wird.
Die Prüflinge sind demnach externe Nichtschüler/innen und haben so die Gelegenheit, die allgemeine Hochschulreife zu erlangen, ohne zuvor die Schulbank drücken zu müssen. Für Erwachsene mit beruflichen und/oder privaten Verpflichtungen ist die daraus resultierende Flexibilität von enormen Vorteil.
Im Gegenzug ist es aber alles andere als einfach, sich in Eigenregie auf die anspruchsvolle Abiturprüfung vorzubereiten. Bevor man sich dieser Herausforderung stellt, sollte man also ganz genau wissen, worauf man sich einlässt.
Voraussetzungen für die Teilnahme an der Externenprüfung zum Nachholen des Abiturs
Es stellt sich regelmäßig die Frage, welche Voraussetzungen für die Teilnahme am Nichtschülerabitur gelten. Zunächst gibt es keine Zulassungsbedingungen zu etwaigen Lehrgängen und Kursen, denn Nichtschüler/innen haben die Abiturvorbereitung selbst in der Hand und organisieren diese vielfach als intensives Selbststudium.
Unabhängig vom jeweiligen Bildungsstand kann man sich so an der Vorbereitung auf das Abitur für Nichtschüler versuchen. Eine gewisse persönliche Eignung sollte aber schon gegeben sein, so dass man engagiert, diszipliniert und gut organisiert sein sollte. Lerneifer sollte einem ebenfalls nicht fremd sein.
Zugleich sind die folgenden Voraussetzungen zu erfüllen, um an der Externenprüfung teilnehmen zu können:
- Der Prüfling darf im vergangenen Jahr keine Schule besucht haben, die zum Abitur führt.
- Der Prüfling darf nicht bereits zweimal durch die Abiturprüfung gefallen sein.
- Der Prüfling muss in der Regel über den Realschulabschluss verfügen.
- Der Prüfling muss mindestens 18 Jahre alt sein.
- Der Prüfling muss Auskunft über eine angemessene Prüfungsvorbereitung erteilen.
Ganz so form- und zwanglos wie das Selbststudium erscheint ist es somit doch nicht, schließlich muss man sich bei der zuständigen Behörde anmelden und dort erst einmal die Zulassung zur Externenprüfung erhalten.
Ablauf der Externenprüfung zum nachträglichen Erwerb des Abiturs
Wer zur Externenprüfung zugelassen wurde, muss natürlich noch die Abiturprüfung bestehen, die für Nichtschüler/innen etwas anders abläuft. Zunächst ist festzuhalten, dass die Teilnahme nur auf Antrag gewährt wird und das Nichtschülerabitur nur einmal jährlich angeboten wird.
Dabei sind dann Prüfungen in insgesamt acht Fächern zu absolvieren. Nichtschüler müssen vier schriftliche und vier mündliche Fachprüfungen über sich ergehen lassen. Dabei können sie aus verschiedenen Fächern wählen und so ihren persönlichen Wünschen und Vorlieben Ausdruck verleihen.
Gleichzeitig ist die Auswahl eingeschränkt und sieht vor, dass die folgenden drei Aufgabenfelder gleichermaßen abgedeckt werden:
- Sprachlich-literarisch-künstlerisches Aufgabenfeld
Deutsch, Musik, Kunst, Latein, Englisch, Russisch, Griechisch, Französisch, Spanisch - Gesellschaftswissenschaftliches Aufgabenfeld
Politik, Wirtschaft, Geschichte, Sozialkunde, Geografie, Religion, Ethik, Philosophie - Mathematisch-naturwissenschaftlich-technisches Aufgabenfeld
Mathematik, Biologie, Physik, Chemie, Informatik
Einige Fächer wie Deutsch und Mathematik sind typischerweise Pflicht und sorgen dafür, dass auch die Externenprüfung dem hohen allgemeinbildenden Anspruch des Abiturs gerecht wird und nicht zu einseitig ausfällt.
Zudem muss auch mindestens eine Fremdsprache, ein gesellschaftswissenschaftliches Fach und eine Naturwissenschaft gewählt werden.
Obwohl die Externenprüfung die freiste Form des nachträglichen Erwerbs des Abiturs darstellt, dürfen die offiziellen Vorgaben nicht unterschätzt werden. Bereits im Rahmen der Vorbereitung müssen diese Dinge Beachtung finden.
Nur so kann man gut vorbereitet in die vier schriftlichen und die vier mündlichen Prüfungen gehen und hat echte Erfolgschancen.
Im Gegensatz zu klassischen Bildungsgängen zum Abitur bietet das Nichtschülerabitur keine Gelegenheit, Vornoten einfließen zu lassen. Es kommt somit einzig und allein auf die jeweiligen Prüfungsleistungen an, wodurch ein enormer Druck auf den Prüflingen lastet.
Häufige Fragen zum Abitur per Externenprüfung
Die Externenprüfung ist eine sehr spezielle Möglichkeit, das Abitur nachzumachen. Erwachsene, die die allgemeine Hochschulreife anstreben und nach geeigneten Wegen suchen, haben häufig Fragen zum Nichtschülerabitur. Im Folgenden werden einige Unklarheiten beseitigt.
Wie kann man sich optimal auf die Externenprüfung zum Nachmachen des Abiturs vorbereiten?
Eine der größten Herausforderungen in Zusammenhang mit der Externenprüfung besteht in der richtigen Vorbereitung, die mehr oder weniger in Eigenregie erfolgt. Grundsätzlich steht es Nichtschülern aber frei, einzelne Kurse zu besuchen oder auch an einem flexiblen Fernlehrgang teilzunehmen.
Ansonsten sollte man sich mit dem Ablauf der Prüfung vertraut machen und die aktuellen Lehrpläne kennen. Anhand dessen kann man sich einen Lernplan zusammenstellen.
Wann bietet es sich an, das Abitur per Externenprüfung nachzumachen?
Erwachsene, die es bedauern, nicht über das Abitur zu verfügen, sollten nicht verzagen und stattdessen die Möglichkeiten des zweiten Bildungsweges zu nutzen wissen.
Dazu gehört unter anderem auch die Externenprüfung, die eine vollkommen freie Vorbereitung erlaubt. Zeitlich und örtlich ist man unabhängig und muss sich somit keine Sorgen hinsichtlich der Vereinbarkeit mit Beruf und Familie machen.
Nichtschüler bereiten sich in Eigenregie vor und können so ihrem eigenen Lerntempo folgen.
Wer keine Zeit oder Lust hat, neben dem Beruf und/oder der Familie an einem gewöhnlichen Abiturlehrgang teilzunehmen, liegt mit einer Externenprüfung richtig.
Dazu muss man allerdings sehr diszipliniert vorgehen, dem Selbststudium zugetan sein und Durchhaltevermögen an den Tag legen.
Unter diesen Voraussetzungen kann man die Nichtschülerprüfung angehen und die Basis für einen Aufstieg auf der Karriereleiter, ein berufsbegleitendes Studium oder auch eine Fortbildung schaffen.
Wird das Abitur per Externenprüfung auch anerkannt?
Bei manchen Menschen bestehen Zweifel an der Anerkennung des Nichtschülerabiturs, da es sich ihrer Vorstellung entzieht, ohne vorherigen Schulbesuch das Abitur ablegen zu können.
Die dem jeweiligen Landesrecht unterliegende und seitens der Kultusministerien offiziell anerkannte Externenprüfung macht aber genau das möglich.
Formal macht es also keinen Unterschied, ob man das Abitur am Gymnasium, am Kolleg, an der Abendschule oder im Rahmen einer Fremdenprüfung macht.
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